Einführung
Menschen verlieren im Laufe ihres Lebens Zähne. Mögliche Gründe sind Unfälle, Karies oder Erkrankungen des Zahnbettes. Durchschnittlich haben bereits die Hälfte aller 35- bis 44-Jährigen einen oder mehrere Zähne verloren und einem Drittel der 65- bis 74-Jährigen fehlen bereits 10 oder mehr Zähne.
Die Folgen
Werden fehlende Zähne nicht ersetzt, kann ein Teufelskreis einsetzen: In die Zahnlücke wachsen die gegenüberliegenden Zähne hinein. Der Kieferknochen bildet sich zurück. Der enorme Kaudruck verteilt sich auf die verbleibenden Zähne, die dem Druck zunehmend erliegen, locker werden und selbst verloren gehen können.
Die Brücke als Kompromisslösung
Es kommt also alles darauf an, die Zahnlücke möglichst frühzeitig zu schließen. Zahnmedizin und Zahntechnik haben hierzu die sogenannte „Brücke“ entwickelt, welche die Zahnlücke wie eine (natürliche) Brücke überspannt. Die Brücke ist vergleichsweise kostengünstig und seit Jahrzehnten bewährt. Um sie zu verankern, müssen allerdings die beiden Nachbarzähne beschliffen werden – sind diese gesund, ein Kompromiss mit erheblichen Nachteilen.
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Referenzpreis
nach BEL/BEB
Die bessere Alternative: Implantate
Die Zahnmedizin hat daher frühzeitig nach Alternativen gesucht und mit dem Implantat eine nun ebenfalls seit Jahrzehnten bewährte Lösung gefunden. Ein kleiner, meist schraubenförmiger Stift wird in den Kiefer gedreht und ersetzt dort die verloren gegangene Zahnwurzel. Das Implantat besteht in der Regel aus Titan oder Zirkon – Materialien, die vom Körper so gut vertragen werden, dass sie binnen weniger Monate fest mit dem Knochen verwachsen und so eine belastbare Basis für den eigentlichen Zahnersatz bilden. Ein sogenanntes Abutment stellt die Verbindung zwischen dem Zahnersatz und dem eigentlichen Implantatkörper her.
Einsatzmöglichkeiten der Implantate: Ein Zahn fehlt
Implantate lassen sich damit sehr gezielt einsetzen, um fehlende Zähne zu ersetzen und die natürliche Kaufunktion wiederherzustellen, ohne dass dazu gesunde Nachbarzähne beschliffen werden müssten. Durch die direkte Verbindung mit dem Kiefer wird der Kaudruck über alle Zähne verteilt und muss nicht – wie bei der Brücke oder bei herausnehmbaren Zahnersatz – von den benachbarten Zähnen mitgetragen werden.
Einsatzmöglichkeiten der Implantate: Mehrere Zähne fehlen
Wenn mehrere Zähne fehlen, lassen sich mit Implantate die notwendigen Pfeiler schaffen, die zur Verankerung des festsitzenden Zahnersatzes notwendig sind. Auf den Pfeilern lassen sich dann Brücken oder Teleskope verankern.
Einsatzmöglichkeiten der Implantate: Wenn alle Zähne fehlen.
Fehlen alle Zähne, kann im günstigsten Fall auf zwei oder drei Implantaten eine Vollprothese befestigt werden. Ein Steg oder sogenannte „Locatoren“ verbinden dabei die Prothese mit den Implantaten und sorgen für die notwendige Stabilität. Mit entsprechende mehr Implantaten kann eine festsitzende Brücke befestigt werden, die optimalen Halt und ein weitgehend natürliches Zahngefühl „als seien es die eigenen“ bietet.
Ungefähre Kosten
für ein
Implantat
Laborkosten
Import
Laborkosten
deutsche Fertigung
Gessmtkosten
inkl. Implantation
dt. Fertigung
zum Vergleich: Gesamtkosten
dreigliedrige Brücke
Ablauf einer Implantatsetzung – die Vorbereitung
Am Anfang steht immer eine intensive Untersuchung und Beratung des Patienten, um zunächst zu klären, ob Gegenindikationen vorliegen, etwa Diabetes oder eine hohe bakterielle Belastung der Mundhöhle, die zunächst behandelt werden muss. Wurden fehlende Zähne über einen längeren Zeitraum hinweg nicht ersetzt, kann sich der Kiefer zurückgebildet haben, so dass eine Implantation entweder nicht mehr möglich ist oder der Kiefer zunächst mit körpereigenem Knochen oder mit Knochenersatzmaterial aufgebaut werden muss. Eine intensive Beratung unterrichtet den Patienten über den Ablauf, die Kosten und über alternative Therapiemöglichkeiten.
Die Implantation will gründlich vorbereitet sein, um die richtige Größe und die optimale Position für die künstlichen Zahnwurzeln zu finden. Dazu dienen Röntgenaufnahmen in 2D und 3D, spezielle Computerprogramme errechnen die optimale Position und weisen auf Problembereiche hin, Schablonen können zur exakten Übertragung der im Computer ermittelten Position verwandt werden.
Ablauf einer Implantatsetzung – die Implantation
Gut vorbereitet, benötigt ein erfahrener Implantologe kaum länger als eine halbe Stunde für das Einsetzen eines Implantats. Dazu öffnet er zunächst das Zahnfleisch und bereitet mit speziellen Bohrern im Kieferknochen ein „Bett“ zum Eindrehen des meist schraubenförmigen Implantats. Mit dem Vernähen der Operationswunde endet die kleine Operation, die meist unter örtlicher Betäubung, auf Wunsch auch unter Narkose stattfindet.
Ablauf einer Implantatsetzung – Einheilen des Implantats
Nach dem Eingriff kann es für wenige Tage zu Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüssen kommen, die mit Tabletten oder durch Kühlung des Wundgebiets gelindert werden können. Die Fäden werden nach etwa einer Woche entfernt.
In den nächsten Wochen oder Monaten verwächst die künstliche Zahnwurzel mit dem Kiefer und bildet so eine feste Grundlage für den Zahnersatz. In dieser Zeit ermöglicht ein sogenanntes Provisorium sicheres Essen und kaschiert die Zahnlücke. Eine sorgfältige Mundhygiene ist besonders wichtig, um ein Abstoßen des Implantats zu verhindern.
Ablauf einer Implantatsetzung – Einsetzen des Zahnersatzes
Ist das Implantat im Kiefer verwachsen, kann der Zahnarzt beginnen, den definitiven Zahnersatz einzusetzen. Dazu legt er in einem ersten Termin das Implantat frei. Auf ihm verschraubt er ein Abutment, eine Art „Pfosten“ als Verbindung zwischen der künstlichen Wurzel und dem Zahnersatz. Die Situation wird mit einem Abdruck festgehalten, auf dessen Grundlage das zahntechnische Labor den Zahnersatz fertigt.
In einem zweiten Termin wird der definitive Zahnersatz auf dem Implantat befestigt.
Die Pflege der Implantate
Implantate können Jahrzehnte, ja ein „Leben lang“ halten. Voraussetzung ist allerdings eine besonders sorgfältige Mundhygiene, da sich Implantate wie jeder künstliche Zahnersatz anders als natürliche Zähme dem permanenten Angriff der Bakterien nicht widersetzen können. Besonders gefährdet ist dabei der Übergangsbereich zwischen (Implantat) und Zahnbett, an dem sich Bakterien besonders leicht ansiedeln und das „Zahnbett“ im Kieferknochen angreifen und das Implantat lockern können. Neben einer sorgsamen häuslichen Pflege nach den Anweisungen des Zahnarztes empfehlen sich daher regelmäßige Kontrolltermine in der Praxis, um schädliche Veränderungen möglichst frühzeitig erkennen zu können.